Etwas verspätet, weil diesen Blogbeitrag habe ich letztes Jahr! Im Mai geschrieben und nie online gestellt. Nun wurde es aber endlich Zeit.
Nein, ich bin nicht untergetaucht und habe Apple und Brooklyn auch nicht meistbietend verkauft – sondern ich habe mich aufgemacht in das Abenteuer „Hundetrainer“.
Wie ihr vielleicht auf Instagram und Facebook verfolgen konntet, habe ich im Dezember bei Ziemer & Falke eine Ausbildung zum Hundetrainer@Home angefangen. Das bedeutet, dass man den theoretischen Teil per Internet lernt und Praxistage belegt.
Mein Herz schlug aber eigentlich für Dogument, nur wäre da erst wieder 2018 der Start gewesen. Und da ich ja eher zu den ungeduldigen Menschen gehöre und anfangen wollte (nachdem das Projekt Online-Shop ja erst mal auf Eis gelegt ist) wurde es eben erst einmal dieser Weg.
Aber es gibt ja keine Zufälle und so hatte ich die unfassbare Chance für meine Freundin Katja Breckwoldt bei der Starterwoche von Dogument einzuspringen, da ihr Babysitter abgesagt hatte.
Das war für sie sehr schade aber für mich ein Segen! Wow das waren fünf Tage, die so viel in mir bewegt haben, mich bestätigt haben, mich aufzumachen in einen neuen Lebensabschnitt. Ich klebte förmlich fünf Tage an den Lippen von Nadin, Florence, Chris und Claudia, war fasziniert von deren Körperhaltung und Ausdruck gegenüber Hunden.
Durfte erleben wie es ist einen Menschen an der Leine zu führen. Ich machte mich jeden Morgen motiviert und freudig auf den Weg nach Seefeld und war geradezu enttäuscht als es nach fünf Tagen wieder hieß, zurück in den Alltag.
Die drei vom Mitteldeich während der Mittagspause an der Tankstelle Äh Seefeld.
Aber eines ist mir in diesen Tagen sehr klar geworden – ich wollte unbedingt bei Dogument studieren, lernen, erfahren und auch an meine Grenzen kommen, egal wie lange ich warten muss. Ja Katja, du hattest mir gesagt, dass es eine andere Welt ist und das stellte ich so sehr fest bei meinem nächsten Praxistag bei Ziemer, welcher dann auch der letzte sein sollte.
Wer nicht fragt der nicht gewinnt oder wie war das 😉
Und so habe ich bei Dogument alle genervt und gehofft noch ein Plätzchen zu ergattern für den Ausbildungsstart in Mai, weil bis 2018 zu warten schien mir unerträglich.
Danke noch einmal liebe Nadin, dass du es möglich gemacht hast und danke dir liebe Katja, dass du mich dort hin geführt hast 🙂
Und so begann am 13. Mai mein erstes Modul über das Ausdrucksverhalten des Hundes. Drei Tage schwirrten Begriffe wie soziopositiv, sozionegativ durch den Raum. Wir mussten lernen offensiv zu drohen, aktive Demut oder auch passive Demut zu zeigen. Oder überhaupt mal einzuschätzen, was zeigt der Hund mir da eigentlich gerade? Was ist eine Demut? Wie sieht es aus, wenn ein Hund Imponierverhalten zeigt?
Bis hin zu einer für Brooklyn und mich tollen Erfahrung und Herausforderung, nämlich ein passive Demut bei ihr hervorzurufen und zwar nur durch meine Körpersprache.
Ich kann euch nicht wirklich erklären, was es in einem auslöst, aber es macht so viel. die Beziehung zu Brooklyn wird dadurch noch so viel mehr und ich versuch sie auf den Weg zu bringen etwas freier im Kopf zu werden. Ja sie muss endlich mal „ausziehen“ von ihrer Mutter, natürlich nur emotional gesprochen.
Lernen macht müde, da schläft man selbst im kühlen Gras ein.
Seit diesen drei Tagen werden sämtliche Hundebegegnungen von mir beobachtet, was passiert mit den Ohren, wo geht der Blick hin, was passiert mit den Mundwickeln? Wie ist die Körperhaltung, sind die Beine weich, was passiert mit dem Rücken? Gibt es Veränderungen während der Situation, also ein manchmal fließender Übergang von einem Aussdruckverhalten zum nächsten und ich versuche sie einzuordnen, zu lesen.
Arbeite mich langsam aber stetig durch die heilige Bibel des Ausdrucksverhalten von Dorit Feddersen-Petersen. Lerne was ein Ethogramm ist – „es ist eine möglichst genaue und detaillierte Aufstellung und Beschreibung aller bei einer bestimmten Art unter natürlichen Lebensbedingungen beobachtbaren Verhaltensweisen. Zur besseren Übersicht ist das Verhalten nach Funktion eingeteilt.“
Oder wie spielt ein Hund, was ist Spielverhalten.
Ihr seht es ist sehr spannend und es macht mir so unglaublich viel Spaß!
Es liegt aber auch daran, wie unsere Dozenten es uns vermitteln und hinzu kommt, dass unsere Klasse eine sehr sehr nette, sympathische und harmonische Truppe ist.
Danke, dass ich euch alle kennen lernen durfte.
Herzlichst Eure Mel
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