Wie bei vielem im Leben geht nichts ohne emotionale Bindung und auch das habe ich wieder beim Dummytraining vor zwei Wochen mit Oliver Kiraly gesehen.
Wie versprochen gebe ich euch einen kleinen Einblick, aber erst einmal muss ich ein großes Lob an Ulrike von Ruckteschell los werden, die es überhaupt möglich macht so einen tollen, faszinierenden und äußerst sympathischen Trainer von Ungarn nach Deutschland zu bringen. Danke, es waren wieder zwei Tage mit lieben Menschen und auch tollen Hunden und danke dir Oliver, für deine unglaubliche Geduld.
Jetzt aber zum Training.
Ich fange mit dem zweiten Tag an, weil da die Kleinen“ dran waren. Unter anderem und das hat mich ganz besonderes gefreut, auch Simona mit Schwester Yankee, trotz Erkältung und abendlicher Cesar Milan Veranstaltung im „feindlichen“ Bremen.
Zurück zur Bindung, dem unendlichen Vertrauen beziehungsweise dem Gefühl, dass Hund genau ausführt was ich von ihm verlange.
Das klingt jetzt so geschrieben irgendwie ziemlich hart, aber wenn ich möchte, dass Brooklyn ganz dicht neben mir bei Fuss läuft, quasi ihr Kopf fast mein linkes Knie berührt, dann meine ich das auch so. Nur wenn etwas nicht Hundert Prozent klappt, lässt man es meist ein bisschen schleifen und ist schon damit zufrieden, wenn es nur so fast perfekt klappt.
Aber so ein arbeitswilliger Hund wie Brooklyn, der es nicht abwarten kann, von mir ein Apport oder Voran zu hören, der wandert so ganz klamm heimlich immer wieder ein Stückchen mit dem Kopf weiter nach vorne.
Ja ich weiß natürlich auch, dass ich daran arbeiten sollte, insgeheim hoffe ich dann leider doch, dass sich das Problem in Luft auflöst 😉
Jetzt werden sich diejenigen, die mit der Dummyarbeit nichts am Hut haben, bestimmt fragen: Häh, warum denn beim bei Fuss laufen ganz akkurat links am Bein kleben.
Ich kann euch sagen warum. Es ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Dummyarbeit, wenn du auf einem Workingtest bist wird die sogenannte Fussarbeit streng bewertet. Und Oliver hat uns auch sehr klar erklärt warum es das A und O ist. henn dein Hund nicht direkt neben dir absolut perfekt gehorcht, wie soll bei einem Workingretriever, der diese unfassbare und unbändige Lust am Arbeiten hat, dabei auch noch wahnsinnig schnell ist, auf dich hören, wenn er hundert Meter von dir entfernt ist und du ihm anleitest, dass er aber zum Beispiel jetzt stoppen soll, weil du dir sicher bist, dass die geschossene Ente links liegt und nicht rechts, wie er es aber vermutet.
Die Quintessenz von beiden Trainingstagen war: mach deine Hausaufgaben. Achte darauf, dass Apple und Brooklyn an deinem Bein kleben und übe nicht Wahnsinns-Entfernungen, sondern und das ist vor allem bei meinem Hibbel Brooklyn sehr wichtig, lege das Dummy aus, laufe stupide zurück und schicke den Hund mit deinem Kommando, um das Dummy zu dir zu bringen. Das klingt langweilig, ist eine Menge Laufarbeit und bestimmt nicht spektakulär, aber wir werden es fleißig über den Winter üben.
Es leuchtet mir auch ein und noch klarer ist es mir geworden, als ich das erste Kapitel meiner Hundetrainer Ausbildung durchgearbeitet habe. Da geht es nämlich darum wie der Hund lernt. Nur wenn der Lernende davon etwas hat, ist er bereit zu lernen (zum Glück ist das beim Arbeits Labrador nicht das Problem ). Lernen bedeutet gespeicherte Information die abrufbar ist. Je stärker der Reiz und je heftiger die Emotion auf diesen Reiz und vor allem je öfter er wiederholt wird, desto wichtiger wird er für das Gehirn und umso leichter wird er abrufbar.
Erst wenn das Gelernte durch ständige Wiederholung vom Ultra- oder Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis wandert, wird es dauerhaft abrufbar.
Es ist doch schön, immer wieder gefordert und auch gefördert zu werden…man lernt nie aus.
Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr.
Eure Mel
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